
Auf Stärken aufbauen und Wertschöpfung schaffen
Als Familienunternehmen hat die MÜLLER-STEINAG Gruppe stets die nächste Generation im Blick, lange vor dem Quartalsabschluss. Sie bekennt sich zum Werkplatz Schweiz und soll auch so bleiben. In den Regionen rund um die sechzehn Standorte gehört sie mit 1263 Arbeitsplätzen, umgerechnet auf 100 % Vollzeit, davon 150 in Deutschland, zu den bedeutenden Arbeitgebern.
Die Werke der MÜLLER-STEINAG Gruppe generieren ein beträchtliches Volumen an extern bezogenen Waren und Dienstleistungen. Sie achten darauf, dass ein möglichst grosser Anteil der Wertschöpfung in der Region oder in der Schweiz erbracht werden kann. Wenn ein Schweizer Anbieter die Anforderungen erfüllen kann, wird in der Schweiz eingekauft.
Mit den über das ganze Liefergebiet verteilten Standorten ist die MÜLLER-STEINAG Gruppe nahe bei den Kunden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen die regionalen Gegebenheiten. Dies wirkt sich, gepaart mit dem hohen Qualitätsanspruch, positiv auf die Kundenzufriedenheit aus. Zudem können dank der geografischen Abdeckung und der Vernetzung der Werke auch die Transportwege kurzhalten und Leerfahrten auf ein Minimum beschränkt werden.
Bei der Geschäftstätigkeit und mit diesen spezifischen Stärken lässt sich die MÜLLER-STEINAG Gruppe vom Motto des unternehmerischen Handelns leiten: langfristig und unabhängig. Sie wird diesen Weg weitergehen und damit die Erreichung der wirtschaftlichen Ziele sicherstellen.
Der VR sorgt für einen hohen Eigenkapitalanteil und kontinuierlichen Substanzerhalt. Ganz im Sinne der «Enkelfähigkeit» der MÜLLER-STEINAG Gruppe – zentraler Ansporn der Familien-Aktionäre, die traditionelle Unternehmensgruppe erfolgreich über weitere Generationen prosperieren zu lassen – wird ein hoher Cashflow-Anteil regelmässig in den Substanzerhalt und die Weiterentwicklung der Firmen investiert. Um dieses Ziel möglichst wirkungsgerichtet und terminoptimal einzuhalten, achtet der Verwaltungsrat der MÜLLER-STEINAG Gruppe darauf, finanzielle Entscheide in einem hohen Masse autonom, beziehungsweise ohne Drittparteien, fällen zu können. Um dies zu ermöglichen, hält die MÜLLER-STEINAG Gruppe eine Eigenkapitalquote von über 45 % ein. Dieser strategisch eigens festgelegte Mindestwert von 45 % wurde im Jahr 2023 eingehalten. Das vom Verwaltungsrat gesetzte Zielband eines Investitionsvolumens von 40 bis 60 % im Verhältnis zu den Abschreibungen wurde ebenfalls erreicht.
Investitionen mit Nachhaltigkeitscharakter
Die Gruppe investierte mit 7.6 Mio. CHF mehr als doppelt so viel in umweltrelevante Massnahmen als im Vorjahr. Besonders ins Gewicht fielen die sich in Planung oder Bau befindlichen PV-Anlagen an sieben Standorten (siehe Kapitel Energiemanagement) und thermische Gebäudehüllensanierungen sowie der laufende Ersatz von Fahrzeugen mit Verbrennermotor durch elektrischen Antrieb.
Know-how gruppenweit optimal genutzt
Die Innovation in der MÜLLER-STEINAG Gruppe wird durch zwei Fachgruppen betrieben, die vom Leiter Forschung und Entwicklung geführt werden. Es ist klar definiert, welche Kompetenzen und Kernthemen abgedeckt werden. Die Erwartungen und Ziele sowie die Verantwortlichkeiten sind festgelegt. Das koordinierte Vorgehen und die Transparenz über die Projekte sorgen dafür, dass die Abstimmung mit den Nachhaltigkeitszielen stattfinden kann und dass das in den Firmen verteilte Wissen gebündelt dort eingesetzt werden kann, wo es notwendig ist. Ein gutes Beispiel dafür ist das Thema Schwammstadt. In einer spezifisch zusammengestellten Projektgruppe erarbeiten die Personen mit dem besten Know-how gemeinsame Lösungen und Angebote für besseres Klima in den Städten.


Beton mit verbesserter Umweltbilanz als Kernthema
Eine der vordringlichen Aufgaben des Innovationsteams ist die Optimierung der Betonmischungen. Es geht darum, die Menge des Zements in den Betonmischungen zu reduzieren, mit Recycling-Material natürliche Ressourcen zu schonen und Bindemittel mit reduziertem CO2-Fussabdruck einzusetzen. Dies alles im Spannungsfeld von technischen Anforderungen und Normen, bei denen die Nachhaltigkeitsaspekte vielfach noch nicht genügend berücksichtigt sind.
Wissenstransfer
Die Fachleute der MÜLLER-STEINAG Gruppe arbeiten eng vernetzt mit Forschungsinstitutionen, Hochschulen, Verbänden, Normengremien sowie Lieferanten zusammen. So stellen sie ihr Know-how beispielsweise im VSA und bei Swissbeton für die Berechnung der Ökobilanzen zur Verfügung. Die MÜLLER-STEINAG Gruppe wirkt mit beim ETH-Projekt zur Forschung und Entwicklung von gedruckten Schalungen mit reduziertem Materialeinsatz und erarbeiten Konzepte für das umweltgerechte Sammeln, Behandeln und Entsorgen von Pneuabrieb auf Strassen und im Strassenabwasser. Auch international wird ein reger Austausch gepflegt. Eine dieser Plattformen ist die CPA (Concrete Producer’s Alliance), eine internationale Gruppe von Pflastersteinproduzenten, welche inhabergeführte Familienunternehmen sind. Diese Alliance wurde von Mitinhaber Sebastian Müller-Kleeb gegründet. Heute zählt die CPA zusammen mit der MÜLLER-STEINAG Gruppe sieben Firmen-Mitglieder aus den Ländern Spanien, Deutschland, Kanada, USA und Südkorea.


Wissensvorsprung
Auch mit dem Bereitstellen von digitalen Daten für die Planung mit der BIM-Methodik wird ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet. Denn nur, wenn die Betonprodukte mit digitalen Attributen identifizierbar gemacht und spezifiziert werden, können ganze Elemente in der Zukunft wiederverwendet werden (Reuse).
Zusammen mit der Università dell Svizzera Italiana und der Fachhochschule OST entwickeltes Verfahren «foldcast slab-X» für ein neuartiges materialsparendes Deckenelementsystem.